Wie wichtig ist uns eigentlich der Sinn im Rahmen unseres unternehmerischen Handelns und kann dieser gegeben sein, wenn die Gesellschaft, in der wir leben, dem Narrativ des kontinuierlichen Wirtschaftswachstums folgt?
Diese Frage begegnet uns sehr oft, wenn wir als Organisationsentwicklungsteam mit unseren Kundinnen und Kunden ins Gespräch gehen und die Werte- sowie Kulturarbeit ein Thema wird.
Leider sind Gewinn- sowie Wohlstandsmaximierung, Prestige, Geld und Macht die dominierenden Faktoren der Wirtschaft gegenüber Nachhaltigkeit, Identifikation und Selbstwirksamkeit. Dabei wissen wir längst, welche Folgen diese Haltung für Umwelt und Menschen mit sich bringt und wir hierdurch einer sich selbsterfüllenden Prophezeiung folgen, welche letztlich in einer ökologischen und auch ökonomischen sowie sozialen Katastrophe enden kann.
Wenn ich mir jedoch unsere tägliche Arbeit ansehe, so spüre ich vor allem auch eines: Optimismus.
Nachhaltiges Denken und Kulturwandel gehen Hand in Hand
Als UnternehmerRebellen arbeiten wir im Rahmen unserer Beratung mit Unternehmen, die die Erzählung vom Kreislauf aus Leistung und Entlohnung in Frage stellen. Sie sehen die Folgen unseres einseitigen Wirtschaftsverhaltens, welche sich in einer Zunahme aus psychosomatischen Erkrankungen, einem Anstieg der sozialen Ungerechtigkeit und der völligen Ignoranz der unternehmerischen Notwendigkeit, sich auch klimapolitisch einzubringen, äußern. Es braucht ein Umdenken und wir sehen dies bereits seit mehreren Jahren.
Es gibt sie, die Unternehmen, die sich mit Themen, wie dem Erhalt der Artenvielfalt, der Förderung der Kreislaufwirtschaft oder dem Konzept der Shared Economy beschäftigen. Sie betrachten weder die Welt, noch die eigenen Mitarbeitenden als austauschbare Ressource, weshalb sie uns als Sparringpartner*innen mit ins Boot holen, um es nicht bei schönen Podiumsreden zu belassen, sondern einen wahren Kulturwandel einzuleiten.
Sie haben erkannt, dass Nachhaltigkeit ein ganzheitliches, unternehmerisches Thema ist, denn wer heute Lösungen für Probleme von morgen findet, der steigert seine eigene Widerstandskraft und dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit.
Die Etablierung einer unternehmerischen Sinn-Ökonomie führt dazu, dass sich die Reputation zum Positiven verändert und hierdurch einen wesentlichen Effekt auf das Employer Branding nimmt, denn seien wir mal ehrlich: Wer möchte für einen ausbeuterischen, unsozialen Umweltsünder arbeiten?
Die Sinn-Ökonomie rechnet sich auch monetär
COVID-19 hat uns hierbei deutlich gezeigt, dass neue Arbeitskonzepte nicht nur notwendig sind, sondern auch zu einer deutlichen Verbesserung führen, beispielsweise im Hinblick auf Krankheitsstände von Mitarbeitenden. Wem dieser Faktor nicht reicht, der wird zumindest die Einsparungen in Bereichen der Dienstreisen, Büroräumlichkeiten, Materialkosten oder Energieausgaben nicht leugnen können. Natürlich dürfen wir den sozialen Aspekt nicht vergessen, der in Mitleidenschaft gezogen wurde, weshalb die Sinn-Ökonomie stets auf Zusammenhalt und Zusammenarbeit beruht. Hierbei ist diese kein Privileg von Sozialunternehmen, sondern kann als Prinzip von jeder Organisation im Rahmen einer Unternehmenskulturanalyse übernommen werden.
Die sinnhaften Kriterien können dabei unterschiedlicher Art und Ausrichtung sein, sollten grundlegend jedoch einem systemischen, ressourcenschonenden und nachhaltigen Muster folgen.
Hierzu beschäftigen sich die Unternehmen zumeist mit Themen wie:
- Kreation einer innovativen Unternehmenskultur- und Vision
- Analyse der eigenen unternehmerischen Umweltbilanz
- Inklusion von Mitarbeitenden mit und ohne Einschränkungen
- Entwicklung familienfreundlicher Arbeitskonzepte (Shared-Positioning, flexible Arbeitszeitmodelle, etc.)
- Förderung von Gender & Diversity auf allen Bereichsebenen
- Etablierung nachhaltiger Teamentwicklungsmaßnahmen
- Ausarbeitung wertschöpfender Führungskonzepte
- Verstetigung von Weiterbildungsprogrammen, ausgerichtet auf Themen und Trends der Zukunft
In einer hedonistischen Welt, in welcher uns an jeder Ecke das Konsumversprechen lockt und uns ewiges Glück garantiert, sind es unsere Kundinnen und Kunden, die es schaffen, ein Gegenbild zum Mainstream zu kreieren.
Sie sind Menschen mit Pioniergeist, mutige Vorreiter*innen, Rebellinen und Rebellen, die sich wagen, ihre Produkte und Dienstleistungen neu zu denken, anzupassen und wenn notwendig, auch grundlegend zu verändern.
Diese Menschen sind es, die es schaffen, aus einer kapitalistisch- und konsumgetriebenen Wirtschaft, eine nachhaltige und wertschöpfende Sinn-Ökonomie zu schaffen und wir sind dankbar, sie auf diesem Weg begleiten zu dürfen.
Die einzige Frage, die sich dir als Lesende*n nun stellt, ist recht einfach:
Wie viel Rebell oder Rebellin steckt in dir? Und was viel wichtiger ist: Wann fangen wir an? Jetzt starten!